Wir trauern

um unseren Kollegen Pfarrer Will Wohlfeil, der im Alter von 62 Jahren am 15. März unerwartet verstorben ist.

Seit vielen Jahren war er als nebenamtlicher Polizeiseelsorger in der KPB Unna tätig.

Wir verlieren einen geschätzen Kollegen und sind in Gedanken bei seiner Familie.

Die evangelische Polizeiseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen

 

 

Wochenimpuls zum Sonntag Lätare (19. März 2023)

7 Wochen ohne Verzagtheit

4. Woche: Und wie ich strahle!

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

(Matthäus 5,14-16)

 

Da wird uns schon viel zugemutet: Das Licht der Welt zu sein!

Oder könnte man nicht auch sagen: Da wird uns viel zugetraut?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit diesen Worten geht. Mich machen sie etwas bange. Ist denn nicht „Bescheidenheit eine Zier“?

Es gibt einen berühmten Text von Mariannne Williamson, der mir immer wieder in den Sinn kommt, wenn ich das oben zitierte „Lichtwort“ aus dem  Matthäusevangelium lese. Ihre Worte ermutigen mich immer wieder neu, das eigene Licht nicht zu sehr unter den Scheffel zu stellen. Nicht, um andere Leute klein zu machen, sondern umgekehrt, um andere Menschen zu motivieren, auch ihr Licht leuchten zu lassen. Sie schreibt:

„Unsere tiefste Angst ist nicht die, dass wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist die, dass wir über die Maßen machtvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das uns am meisten erschreckt. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant, großartig, talentiert, fabelhaft sein sollte? Aber wer sind Sie denn, dass Sie es nicht sein sollten? Sie sind ein Kind Gottes. Wenn Sie sich kleinmachen, dient das der Welt nicht. Es hat nichts von Erleuchtung an sich, wenn Sie sich so schrumpfen lassen, dass andere Leute sich nicht mehr durch Sie verunsichert fühlen. Wir sollen alle so leuchten wie die Kinder. Wir sind dazu geboren, die Herrlichkeit Gottes in uns zu manifestieren. Sie existiert in allen von uns, nicht nur in ein paar Menschen. Und wenn wir unser eigenes Licht leuchten lassen, erlauben wir auch unbewusst anderen Menschen, das Gleiche zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Furcht befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch auch andere.“ (1)

Selbst strahlen? Wäre doch mal einen Versuch wert, oder?

Ihr Werner Schiewek

(Landespolizeipfarrer der EKvW)

 

(1) Zitiert nach: Marianne Williamson: Rückkehr zur Liebe. Harmonie, Lebenssinn und Glück durch „Ein Kurs in Wundern“. 9. Aufl. München 2016, S. 201.

Interview mit Dietrich Bredt-Dehnen

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Polizeipfarrer: Belastungen für Polizei nehmen zu

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Wochenimpuls zum Sonntag Okuli (12. März 2023)

7 Wochen ohne Verzagtheit

3. Woche: Gehen – mit der Frage nach dem, was mich trägt.

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

(4. Mose/Numeri 6,24-26)

Der aaronitische Segen aus dem vierten Buch Mose ist d e r  Segensspruch schlechthin. Vermittelt über Mose wird er Aaron als Priester und damit allen zukünftigen Priestern und Priesterinnen von Gott an die Hand gegeben. So sollen die, die sich nach einer Vergewisserung der Nähe Gottes sehnen, gesegnet werden.

In keinem Gottesdienst darf die Bitte um Gottes Segen fehlen. Vieles kann sich in einem Gottesdienst wandeln: das Vaterunser und der Segen müssen sein – wie das Amen in der Kirche … Vielleicht, weil die meisten nur zu genau wissen, dass niemand von uns alles aus sich allein heraus schaffen kann. Wir sind angewiesen auf andere. Und wir sind angewiesen auf die Zusage: Du bist nicht allein! Gott kommt uns ganz nah. Zweimal wird sein Angesicht erwähnt. Es leuchtet über uns, bringt Glanz in unser Leben. Ein Moment großer Konzentration und großer Worte. Gnade und Frieden.

Auch wenn gerade vieles ins Wanken gerät: Mit dem Segen ist ein Schutzschirm über dir ausgebreitet, der die Wucht des Regens mildert und die Strahlen der Sonne leuchtend weitergibt, wenn der Regen vorbei ist. Gottes Segen lässt Friedvolles wachsen, uns zur Ruhe kommen und darauf vertrauen, dass wir weitergehen können.

Segen zaubert das Schwere nicht weg.

Gesegnet kann ich aber das Gute und Glückliche in meinem Leben würdigen und das Dunkel begrenzen.

Was möchten Sie in dieser Woche der Tragkraft Gottes überlassen?

Ihre Stefanie Alkier-Karweick

(Landespolizeipfarrerin der EKvW)

Wochenimpuls zum Sonntag Reminiszere (5. März 2023)

7 Wochen ohne Verzagtheit

2. Woche: Meine Ängste!

Da trat aus den Lagern der Philister ein Riese mit Namen Goliat aus Gat, sechs Ellen und eine Handbreit groß. Der hatte einen ehernen Helm auf seinem Haupt und einen Schuppenpanzer an, und das Gewicht seines Panzers war fünftausend Schekel Erz, und hatte eherne Schienen an seinen Beinen und ein ehernes Sichelschwert auf seinen Schultern. Und er stellte sich hin und rief den Schlachtreihen Israels zu: Was seid ihr ausgezogen, euch zum Kampf zu rüsten? Bin ich nicht ein Philister und ihr Sauls Knechte? Erwählt einen unter euch, der zu mir herabkomme. Ich habe heute den Schlachtreihen Israels Hohn gesprochen. Gebt mir einen Mann und lasst uns miteinander kämpfen. Da Saul und ganz Israel diese Rede des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.

(1. Samuel 17,4–11 in Auswahl)

Jede Zeit hat ihre Goliats. Gut gerüstet, extrem selbstbewusst, aggressiv, kampfbereit, siegesgewiss und angsteinflößend. Und angsteinflößend wollen sie auch sein. Denn Angst verunsichert, kann lähmen und macht einen, wenn´s schlimm kommt, sogar handlungsunfähig. Das ist ganz im Sinn der Goliats, damals und heute.

Nun ist Angst zunächst einmal eine völlig normale Reaktion, wenn wir uns bedroht fühlen. Das dürfte für viele Polizistinnen und Polizisten eine vertraute Erfahrung sein. Angst ist der „Ping“ auf dem Gefahrenradar, der sagt: Vorsicht! Hier ist mit Überraschungen, hier ist mit Gefahr, vielleicht mit Aggression und Gewalt, zu rechnen.

David, der sich im weiteren Verlauf der Geschichte dem Zweikampf stellen wird, lässt sich von dem Selbstbewusstsein Goliats vielleicht beeindrucken, aber erstaunlicherweise nicht verängstigen. Sogar die ihm für den Kampf angebotene Rüstung lehnt er selbstbewusst ab. Demgegenüber verlässt er sich auf das ihm Vertraute und Bewährte sowie sein bewährtes Können – seine Steinschleuder, mit der er sich schon vor Löwen und Bären gerettet hatte. So gelingt es David seine Angst zu begrenzen, sich zu „ent-ängstigen“ und die unheimliche Macht seiner Angst zu brechen.

David gewinnt den Zweikampf.

Aber das ist kein Automatismus!

Man unterschätze die Goliats nicht!

Man unterschätze aber auch die eigenen Möglichkeiten nicht!

Mit Augenmaß und Klugheit eingesetzt haben sie so mache zunächst unüberwindbar erscheinenden Ängste dann doch in ihre Schranken gewiesen. Und so den von ihr profitierenden Goliats Grenzen gesetzt. Damals wie heute.

Das ist eine Hoffnung, die wir gerade im Angesicht aktueller Goliats wohl mehr denn je brauchen.

Ihr Werner Schiewek

(Landespolizeipfarrer der EKvW)

Monatsimpuls März 2023

Wochenimpuls zum Sonntag Invokavit (26. Februar 2023)

7 Wochen ohne Verzagtheit

1. Woche: Licht an!

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
(1. Mose/Genesis 1,1–5)

Was für ein gewaltiger Akt! Als wahrer Volltreffer kann wohl die Entscheidung Gottes angesehen werden, den ersten Schöpfungstag dem Licht zu widmen!

Licht in seinen unfassbar vielen Facetten ermöglicht überhaupt erst ganz elementar Leben, menschliches Leben. Sehen, Erkennen, Erhellen, Durchschauen, Wahrnehmen – wir brauchen die Unterscheidung von Dunkel und Licht, von dem, was sich unserer Erkenntnis verschließt, und dem, was offenbar wird.

Die Polizei vollzieht in ihrem Alltag genau dies: Sie bringt Licht ins Dunkel. -manch Bedrohlichem kann so die Macht genommen werden. Sie klärt auf – das Verstehen von dem, was geschehen ist, kann die Verarbeitung erleichtern. Sie durchschaut – drohende Gefahr kann abgewehrt werden.

Lichtbringer zu sein: das kostet aber auch Kraft. Denn Polizistinnen und Polizisten setzen sich für andere immer wieder dem Dunkel aus, überwinden das Dunkel. Nicht selten gehört es auch dazu, gegen eigene Ängste und Grenzen anzugehen.

Lassen Sie sich doch von uns dazu verführen, im Laufe dieser ersten Fastenwoche bewusst auf die vielen Lichtpunkte im Alltäglichen zu achten:

Den Sonnenaufgang wahrnehmen, die gemütliche Leselampe, die Taschenlampe, Laternen auf dem Heimweg, die Teelichte und Kerzen, den Mond und die Sterne, Nase und Stirn bewusst in die Sonne halten (wenn sie sich hoffentlich mal wieder zeigt…), Lichtschalter dankbar bestaunen…Und sich wundern, wie häufig sich schon im eigenen Leben Dunkles und Nebulöses aufgelöst hat.

Und das Licht war gut. Stimmt. Licht tut gut.

Ihre Stefanie Alkier-Karweick

(Landespolizeipfarrerin der EKvW)

Einführung Wochenimpulse zur Passionszeit 2023

7 Wochen ohne Verzagtheit

In Anlehnung an die diesjährige vorösterliche Fastenaktion laden wir Sie herzlich ein, sich mit uns auf den Weg zu machen und in jeder Woche anhand eines biblischen Impulses über verschiedene Aspekte der Verzagtheit nachzudenken. Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und Botschafter der Fastenaktion „7 Wochen Ohne“, spricht davon, dass Worte leuchten können und wir in Zeiten wie der unseren genau solche Worte brauchen, „die Dunkles erhellen und Orientierung geben.“ Solchen Worten wollen wir uns ab dem kommenden Sonntag (dem 1. Fastensonntag am 26. Februar) zuwenden. Schauen Sie gerne vorbei!

Ihre

Evangelische Polizeiseelsorge in NRW

Monatsimpuls Februar 2023

Monatsimpuls Januar 2023