Impuls zum 2. Advent
Advent ist für viele Menschen schlicht die Vorweihnachtszeit: Geschenke besorgen, Weihnachtsfeiern in Vereinen und mit Kolleginnen und Kollegen, Besuche von Weihnachtsmärkten mit Glühwein und gebrannten Mandeln.
Neben der oft beklagten Hektik hat diese Zeit ihren besonderen Charme. Erinnerungen werden wach an die Kindheit. Es ist eine besondere Zeit. Plätzchen werden gebacken. Kerzen verströmen eine gemütliche Stimmung. Ein Adventskalender mit Schokolade und anderen Überraschungen versüßt die Zeit des Wartens.
Advent geht aber weit darüber hinaus. Es ist eine Zeit, die große Veränderungen in der Welt andeutet. Es ist wie bei einem Türspalt, durch den Licht aus einem hellen Zimmer in einen dunklen Raum fällt.
Ein Gedicht von Rose Ausländer drückt das für mich auf wunderbare Weise aus:
Kennst du
den Zauber
dieser offenen Zeit
Wer hungert
der wird
glaub es mir
gesättigt werden
Für mich ist der Advent diese offene Zeit, die mit ihrem Zauber die Zuversicht nährt: Die Welt muss nicht mangelhaft bleiben. Wo Unrecht waltet, kann Recht herrschen. Aus Krieg und Gewalt kann Frieden werden. Der Zauber des Advent ist die Verheißung: Nichts in dieser Welt muss so bleiben, wie es ist. Glaub es mir.
Karsten Dittmann
Polizeipfarrer der EKvW
Foto: jplenio/pixabay
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