Impuls zum 1. Advent
Apfelbäumchen im Advent
Im Advent warten viele Menschen auf Weihnachten: vier Wochen mit Weihnachtsmärkten, Glühwein und Geschenkekauf … Die Erwartungen erlebe ich zeitgleich als recht gedämpft: angesichts von Kriegen und Krisen in der Welt wachsen Befürchtungen und Ängste. Ein bisschen „Bling bling“ und Stimmung sorgen da für eine willkommene Ablenkung.
Martin Luther, der große Reformator, hat die Welt, in der er zu seiner Zeit lebte, ebenfalls in ihren Gefährdungen erlebt. Wegen seiner Ideen wurde er sogar persönlich bedroht. Luther hat im Blick darauf einmal gesagt: „Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Darin liegt ein „Trotzdem!“ und trotz allem, was beschwert und belastet, eine Hoffnung: Es kann auch Gutes entstehen. Was wir heute tun, kann irgendwann Früchte bringen. Ich weiß es nicht, aber ich will an der Hoffnung festhalten, sie mir nicht nehmen lassen. Und ich will gegen das Gefühl der Ohnmacht etwas tun, z.B. einen Baum pflanzen …
Das wünsche ich mir und Ihnen für diese (Advents-)Zeit auch: an positiven Hoffnungen festhalten zu können, nicht passiv zu warten, sondern proaktiv etwas zu tun, was gute Früchte tragen kann, Gutes zu erwarten – „trotz allem“ und gegen die Ohnmacht.
Volker Hülsdonk
Polizeiseelsorger
(Foto: Liana Mikah/unsplash)
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