Impuls zu Epiphanias
Epiphanias in Nachbars Garten
Mit dem Dreikönigstag feiern wir die Erscheinung, die Epiphanie des Herrn, die Menschwerdung Gottes in Gestalt eines Neugeborenen, dessen Leben unter einem besonderen Stern steht. Durch ihn verstehen wir mehr von dem guten Stern, unter dem wir alle leben dürfen, als Gewollte, deren Leben Sinn ergibt.
Manchmal sind es überraschende Begegnungen, solche Epiphanien. Zum Beispiel in der Frühe beim Schneespaziergang im dämmernden Licht in Nachbars Garten. Da steht er: Hinter einer Hecke, man muss durch sie hindurchlugen oder über das Gartentor einen Blick auf ihn werfen. In Schlips und Kragen, leicht übergewichtig, eine Lichterkette als Schal, glatzköpfig, die Flügel erstaunlich klein: der Engel aus Beton mit einem ganz ruhigen und sachten Lächeln, als wollte er sagen: Du bist gesegnet und behütet.
Wie die drei Könige, die Sterndeuter können wir uns einreihen in die Schar der Frohen, der Zuversichtlichen, der Zweifler und der Niedergeschlagenen, um mit ihnen auf dem Weg die Lichtpunkte, die der gute Stern weiterhin und ohne Unterlass in die Welt setzt, zu entdecken.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben immer wieder solch stärkenden Begegnungen mit Engeln und Lichtpunkten jedweder Art, die Ihnen die nötige Geborgenheit schenken.
Es grüßt Sie herzlich Ihre Pfarrerin Stefanie Alkier-Karweick.
Der Stern
Hätt einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus dem Morgenland
und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
dem Sternlein nachgereist wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen läßt,
fällt auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.Wilhelm Busch