75 Jahre: Evangelische Lagerkirche des Sozialwerks Stukenbrock
Gefeiert wurde am 9. Oktober 2024 um 14 Uhr in der Kapelle des LAFP NRW, Bildungszentrum „Erich Klausener“. Den Folder finden Sie hier. Und hier das Plakat.
Gefeiert wurde am 9. Oktober 2024 um 14 Uhr in der Kapelle des LAFP NRW, Bildungszentrum „Erich Klausener“. Den Folder finden Sie hier. Und hier das Plakat.
Mit vielleicht neun oder zehn Jahren durfte ich mal einen ganzen Vormittag in einem grauen Bulli sitzen und zwei Polizisten bei der Arbeit zuschauen. Sie hatten an einer gefährlichen Stelle, wo viele Autofahrer zu schnell in einen Ort hineinfuhren, einen „Blitzer“ aufgebaut, gleich hinter einem Zebrastreifen. Einem der Beamten durfte ich über die Schulter schauen, als er den Film in dem „Starenkasten“ gewechselt hat. Spannend war auch, dass einige Autofahrer angehalten wurden: Am anderen Ortseingang stand nämlich auch ein Blitzer, und über Funk wurde Bescheid gesagt, wenn jemand sehr schnell gefahren war oder es andere Auffälligkeiten gab. Das ist fast 50 Jahre her, aber die Erinnerung an den Tag hat sich tief eingeprägt. Mein Vater hatte mir dieses interessante „Praktikum“ ermöglicht, weil ich mich damals sehr für die Polizeiarbeit interessierte.
Liegt dieses Interesse ein wenig in den Genen? Das ist wohl eher zweifelhaft. Allerdings waren meine beiden Söhne auch früh an der Polizeiarbeit interessiert und sie haben tatsächlich diesen Weg eingeschlagen. Ich dagegen bin einer anderen Neigung gefolgt und habe Theologie und Philosophie studiert. Ich bin Pfarrer geworden, habe aber auch in Philosophie promoviert. Nach dem Vikariat in Lippstadt und dem Entsendungsdienst in Soest war ich zwölf Jahre lang Pfarrer in Beckum. Mein Vorgänger dort, Friedrich Vogelpohl, dürfte einigen in der Polizeiseelsorge bekannt sein. Vor vier Jahren habe ich eine Gemeindepfarrstelle in Münster übernommen.
Dass meine Söhne bei der Polizei sind – der eine schon Polizeikommissar, der andere noch Anwärter – hatte vielleicht Einfluss darauf, dass mir eine ausgeschriebene Pfarrstelle im kirchlichen Dienst der Polizei genauer angesehen habe: Ethik an der DHPol unterrichten und im Zentrum für ethische Bildung und Seelsorge in Selm mitwirken, das hörte sich sehr interessant an. Ethik war sowohl in der Theologie als auch in der Philosophie ein Studienschwerpunkt. In dem Bereich habe ich auch meine Dissertation geschrieben. Mit dem Wechsel in der Pfarrdienst hat sich mein Focus zwar in Richtung Homiletik verschoben, aber ganz losgelassen hat mich das vielfältige Feld der Ethik natürlich nie.
Nach 20 Jahren Gemeindepfarramt bot sich mit der ausgeschriebenen Stelle die Chance, noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Ich habe mich beworben. Die Berufungskommission hat sich für mich entschieden. Am 1. August habe ich die Stelle als Landespfarrer im kirchlichen Dienst der Polizei angetreten. Mit der einen Stellenhälfte bin ich Lehrbeauftragter der EKD für Ethik im Polizeiberuf an der DHPol in Münster-Hiltrup. Die andere Stellenhälfte bedeutet, im Zentrum für ethische Bildung und Seelsorge (ZeBuS) am LAFP in Selm-Bork mitzuarbeiten.
Geboren bin ich 1967 in Braunschweig, aufgewachsen in Warburg. Nach dem Zivildienst in Marburg habe ich dort auch studiert. Ich bin verheiratet, Vater zweier schon erwähnter Söhne und bereits zweifacher Großvater. Meine Interessen sind recht vielfältig. Manchmal überschneiden sich dabei berufliche und private Dinge. So beschäftige ich mich mit Kreativem Schreiben und verbinde dies mit meinem Interesse an Homiletik. Das werde ich mit dem neuen Aufgabengebiet sicher nicht einfach ablegen. Ich laufe viel und gerne, spiele mehr schlecht als recht das japanische Brettspiel Go und habe eine Leidenschaft für Bücher, Kunst und Kino. Ich höre gern v.a. Jazz in seiner ganzen Breite und mache auch selbst ein wenig Musik.
Es ist ein großes Geschenk, mich noch einmal intensiv mit ethischen Fragestellungen befassen zu dürfen. Im universitären Bereich geschieht das oft in „großer Flughöhe“. Das ermöglicht einen weiten Blick, aber die lebensweltlichen Details verschwimmen oft. Die Flughöhe ist jetzt niedriger. Die Fragen werden konkreter, die Problemstellungen deutlicher sichtbar. Am Anfang wird eine intensive Einarbeitung erforderlich sein, auch durch Hospitationen. Sicher werden diese noch eindrücklicher, als einen Vormittag im grauen Bulli zu sitzen. Ich freue mich darauf – und auch darauf, viele neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen.
um den 29 Jahre alten Polizisten, der bei einem Messerangriff auf dem Marktplatz in Mannheim schwer verletzt wurde und gestern seinen Verletzungen erlegen ist. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, seinen Kolleginnen und Kollegen und allen Menschen, die sich ihm verbunden fühlen.
Wieder einmal wird uns brutal vor Augen geführt, welch gefahrvollen Beruf Sie als Polizistinnen und Polizisten ausüben. Das ist uns zwar allen bewusst. Aber realisiert sich diese Gefahr, indem ein Mensch in der Ausübung seines Berufs getötet wird, dann spüren wir eine tiefe Erschütterung und haben vielleicht viele offene Fragen. Scheuen Sie sich bitte nicht, ihre Erschütterung und ihre Fragen mit Ihnen vertrauten Menschen in ihrem beruflichen Umfeld zu teilen. Auch wir von der Polizeiseelsorge stehen Ihnen dafür zur Verfügung. Aber falls Sie ihre Gedanken und Gefühle für sich behalten wollen, so wäre das ebenso verständlich und natürlich völlig in Ordnung. Aber sorgen Sie für sich!
Ihr evangelische Polizeiseelsorge in NRW
In der Sendung „Tag für Tag – Aus Religion und Gesellschaft“ am 23.4.2024 wurde Volker Hülsdonk, Leitender Landespolizeipfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland, über die Arbeit der Polizeiseelsorge in NRW befragt.
Zum Nachhören nutzen Sie gerne den folgenden Link: Link zum Interview.
Zum 1. Feb. 1979 wurde Friedrich Vogelpohl mit der Wahrnehmung der Polizeiseelsorge in der KPB Warendorf im Nebenamt beauftragt. Nach über 45 Jahren wurde er nun am 24. März 2024 im Rahmen eines Gottesdienstes vom Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, Frank Schneider (links im Bild, in der Mitte Friedrich Vogelpohl, rechts seine Frau Sigrid) von dieser Aufgabe entbunden. Friedrich Vogelpohl war und ist mit Leib und Seele Seelsorger, der immer da war, wenn er gebraucht wurde. Das gilt auch für sein Engagement in der Notfallbegleitung. In der Polizeiseelsorge hat er sich neben der Seelsorge auch in der Berufsethik engagiert. Als stellvertretender Vorsitzender des landeskirchlichen „Ausschusses für den Kirchlichen Dienst in der Polizei der Evangelischen Kirche von Westfalen“ (AKDP) von 1993 bis 2012 war es ihm ein Anliegen, immer wieder die Bedeutung des Nebenamtes auch in der Polizeiseelsorge herauszustellen, dafür zu werben und es durch die Formulierung von Arbeitshilfen zu unterstützen. Nach seinem Ruhestand als Gemeindepfarrer 2007 engagierte er sich noch über 16 Jahre in der Polizeiseelsorge.
Der kirchliche Dienst in der Polizei dankt von Herzen Friedrich Vogelpohl für dieses Engagement. Die zuvor genannten Daten bilden es nur recht oberflächlich ab. Seine eigentliche und bleibende Wirkung hat es dort, wo Friedrich Vogelpohl seine eigentlich Aufgabe sah: An der Seite der Menschen, die Hilfe gebraucht und durch ihn auch erfahren haben.
Ihm und seiner Familie wünscht einen gesegneten Ruhestand der
Kirchliche Dienst in der Polizei der Evangelischen Kirche von Westfalen
Und noch Weiteres:
Unsere Freude gilt der einstimmigen Verabschiedung vom „Gesetz zur Zustimmung zu der Vereinbarung über die kirchliche Polizeiseelsorge im Land Nordrhein-Westfalen“ durch den Landtag Nordrhein-Westfalen in seiner 54. Plenarsitzung der 18. Wahlperiode am 24. Januar diesen Jahres. Kurze Informationen zum Inhalt finden Sie hier.
Als geschäftsführender Pfarrer des Kirchlichen Dienstes in der Polizei der EKvW hat sich unser Nordlicht Werner tatsächlich rundum um unsere Belange gekümmert.
Seine fachliche Expertise in Sachen polizeilicher Berufsethik, seine akribische und geduldige Art, organisatorische Herausforderungen anzugehen und nicht zuletzt die Freundlichkeit, mit der er allen begegnete, lässt uns herzlich dankbar sein. Seiner Devise „rüm hart – klaar kiming“ (weites Herz – klarer Horizont) ist er uns allen gegenüber nachgekommen.
Wir wünschen Werner jetzt, da er „entpflichtet“ wurde, einen erfüllenden und überreichlich gesegneten neuen Lebensabschnitt.
Stefanie Alkier-Karweick Stephan Draheim Judith Palm Pia Winkler
Und noch Weiteres
In dieser Weihnacht möge
Friede dein erster Gast sein
Und das Licht des Sterns die Hoffnung hell strahlen lassen!
In diesem Sinn wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest
Ihre evangelische Polizeiseelsorge in NRW