Monatsimpuls Oktober 2022

Monatsimpuls September 2022

Monatsimpuls August 2022

Ob Berge, Meer oder Balkonien

Die Krone der (Er-)Schöpfung braucht eine Pause

Gründe genug gibt´s dafür.

Ein Virus mit weitreichenden Folgen.

Ein Krieg mit nicht abzusehendem Ende.

Eine Klimakrise von beklemmendem Ausmaß.

Ach ja, und dann gibt´s ja auch noch alles Alltägliche: das immerzu Sich-Kümmern-Müssen, eine zu große Arbeitsverdichtung, Sorgen um Angehörige, Beziehungsstress, Druck, das Müdesein, undundund

Ja, im Großen wie im Kleinen braucht es Pausen. Sie helfen uns auf die Sprünge: auf Abstand zu gehen, durchzuatmen und eine andere Perspektive einnehmen zu können. Diese hilft dann auch später wieder im Alltag – der Blickwinkel wird weiter, zeigt auch das, was gelungen ist, was Spaß macht, was tröstlich ist, wo etwas einfach funktioniert, wo wir uns gegenseitig unterstützen können und wo wir auch mal über die eigenen Schwächen und die der anderen einfach liebevoll albern lachen können.

Auch biblisch haben wir allen Grund dafür, Gelegenheiten für Pausen zu suchen: Im ersten der beiden Schöpfungsberichte wird beschrieben, dass Gott am siebten Tag ruhte. Er ruhte, als er sah, was er geschaffen hatte – zuletzt ja schließlich auch uns, die „Krone der Schöpfung“ – und sagen konnte: Es ist sehr gut. Die Schöpfung ist nicht perfekt, aber sie ist sehr gut, voller Wunder. Der Mensch als Teil der Schöpfung ist ebenfalls nicht perfekt – aber er ist verblüffend kreativ und flexibel. Er kann gestalten und umdenken. Wenn Dinge aus dem Ruder laufen, kann er Korrekturen vornehmen. Aber all das funktioniert nicht in fortwährender Un-Ruhe und Beschleunigung. Kreativität braucht Ruhe, immer wieder. Dieses Ruhen angesichts des Geleisteten ist dann im Urlaub oder in kleinen Atempausen zwischendrin die Vollendung der Arbeit – nicht das Gegenteil, nicht der Gegenpol, sondern das, was zum tätigen Leben dazugehört: den Vögeln zuhören, Beine hochlegen, etwas Leckeres essen und trinken, den Sonnenschein oder den Regen genießen, die Augen zu schließen und Gott einen guten Mann (oder was auch immer) sein lassen.

Diese großen und kleinen Pausen, die in diesem Jahr für viele wirklich bitter nötig sind, wünschen wir von der Polizeiseelsorge Ihnen allen. Genießen Sie und kommen Sie gesund wieder, wenn Sie verreisen. Lassen Sie – auch wenn Sie Balkonien vorziehen – die Arbeit Arbeit sein. Und allen, die im Dienst sind, wünschen wir ruhige Dienste und entspannte Feierabende.

Bleiben Sie und bleibt alle behütet,

Ihre und eure  Stefanie Alkier-Karweick

(Landespolizeipfarrerin der EKvW)

 

Monatsimpuls Juli 2022

Monatsimpuls Juni 2022

Pfingstsonntag: TV-Gottesdienst mit der Polizei Hamburg

„Wir haben viele Hilfsmittel dabei, aber die erste Wahl ist immer das Wort“, so beschreibt ein erfahrener Polizeibeamter seinen Dienst. Und schlägt gleichsam eine Brücke zum Pfingstfest und einem ganz besonderen Gottesdienst.

Polizeiseelsorge und Pfingstgeschichte: „Es geht um das Wort“

Im Zentrum steht die Arbeit der Polizei sowie der Polizeiseelsorge. Denn auch in der biblischen Pfingstgeschichte geht es um Sprache, um Worte und Kommunikation. Und was sich heute im Zentrum jeder deutschen Großstadt abspielt, findet seine Entsprechung im Sprachgewirr in Jerusalem, beschrieben in der Pfingstgeschichte. Zu der auch die flammende Predigt des Apostels Petrus gehört, nach der sich viele der Zuhörerinnen und Zuhörer taufen ließen – ebenfalls ein klassisches Beispiel für die Macht des Wortes.

Gottesdienst mit Polizeiseelsorger Patrick Klein

Die Liturgie des Gottesdienstes aus der Hamburger Kirche St. Gertrud teilen sich Pastorin Antje Grambow und Polizeiseelsorger Patrick Klein. Zu Wort kommen Polizistinnen und Polizisten, die aus ihrem Alltag berichten. Und auch musikalisch ist die Polizei durch Ensembles des Polizeiorchesters Hamburg vertreten. Die Orgel spielt Uwe Bestert. Die musikalische Leitung hat Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf.

Das Erste überträgt den Gottesdienst am 5. Juni 2022 ab 10 Uhr live.

Monatsimpuls Mai 2022

Wochenimpuls zum Ostersonntag (17. April 2022)

7 Wochen üben

7. Woche: Erfolg haben

2Sich des Erfolges freuen ist etwas anderes als ihn für sich in Anspruch nehmen.“ (Dag Hammarskjöld)

Nun haben wir uns sieben Wochen lang mit dem Üben beschäftigt…Sind Sie dabei geblieben? Am heutigen Ostersonntag kommt ein vielleicht etwas verwunderlicher Aspekt des Übens zum Zuge: der Erfolg. Noch nie zuvor habe ich darüber nachgedacht, dass es Sinn machen könnte, auch mit Erfolgen bewusst umgehen zu üben. Aber reizvoll ist es schon, denn Erfolg wird ja schnell mit Selbstherrlichkeit auf der einen und Neid auf der anderen Seite in Verbindung gebracht. Dag Hammarskjöld bringt uns auf eine Fährte, der ich nachgehen möchte. Ab heute übe ich es, mich über Erfolge bewusst zu freuen. Ostern selbst könnte man ja als Erfolgsgeschichte verstehen: der Erfolg, aus dem Schweren und Dunklen Hoffnung keimen zu lassen – immer wieder. Der Siegeszug der Hoffnung? Nein, ich stelle mir den Erfolg der Osterhoffnung nicht triumphalistisch vor, eher vorsichtig, freundlich, mit hellen Farben versehen, etwas, was in dem Dazwischen geschieht: zwischen Mensch und Gott, den Menschen und dem Menschen und der Natur. Hoffnung als interaktives Geschehen – das ist vielleicht ihr Erfolgsrezept. Ich glaube, auf dieses Erfolgsrezept werde ich gerade in diesem sorgenvollen Jahr bauen.

Machen Sie mit?

Gesegnete und erfolgreich hoffnungsvolle Ostern wünscht Ihnen

Ihre Stefanie Alkier-Karweick

(Landespolizeipfarrerin der EKvW)

 

Diesen Impuls als PDF-Datei: 7 Wochen üben – 7. Woche

 

Wochenimpuls zum Sonntag Palmarum (10. April 2022)

7 Wochen üben

6. Woche: enttäuschen / enttäuscht sein

„Jede Enttäuschung ist auch eine Befreiung.“ (Michael Bord SJ)

Enttäuschungen sind bitter. Man hatte gehofft, erwartet, gewünscht, hart daran gearbeitet. Trotz aller Mühe: man hat es nicht geschafft. Die Folge? Man ist über sich selbst enttäuscht. Womöglich hat man auch andere enttäuscht. Das ist eine bittere Erfahrung. Aber keine sinnlose! Denn durch unsere Enttäuschungen werden wir mit unseren Grenzen konfrontiert. Mit Grenzen, die wir nicht überschreiten können. Aber dieselben Grenzen schützen uns auch davor, unrealistische eigene oder fremde Erwartungen zu erfüllen. Enttäuschungen sind Aufforderungen loszulassen. Sie fordern uns auf, darauf zu schauen, was wir wirklich können (oder auch nicht können) und wirklich wollen (oder auch nicht wollen). Deswegen kommen wir nicht darum herum, uns selbst und andere immer wieder zu ent-täuschen. Das ist zwar häufig eine bittere, aber auch befreiende Erfahrung – für uns und andere.

Machen Sie mit?

Ihr Werner Schiewek

(Landespolizeipfarrer der EKvW)

Diesen Impuls als PDF-Datei: 7 Wochen üben – 6. Woche