… eine ethische Spurensicherung
Wenn wir über Worte voller Wert nachdenken geht es ja in der Regel auch darum, sie von anderen Werten abzugrenzen, ja, zu versuchen das Grenzwertige des Wertes zu beschreiben. Denn kein Wert interpretiert sich aus sich selbst – das müssen wir schon machen.
In der neuen Folge unseres Podcasts geht es um MUT.
Die Suchmaschine Google zeigt zum Stichwort Mut in 0,86 Sekunden 89.700.000 Ergebnisse an. Im Grimmschen Wörterbuch (ja, es ist tatsächlich von den Brüdern Grimm verfasst und hoch angesehen unter Sprachwissenschaftler*innen), das im 19. Jahrhundert einen einzigartigen Zugang zur deutschen Sprache eröffnete, heißt es: „Mut bezeichnet die Gesamtstimmung des menschlichen Innern, das, was in der Brust lebt.“ Hier wurde also Mut als Verfassung des allertiefsten Inneren des Menschen verstanden, ganz nah am Herz verortet. „Sei guten Muts!“ Wann empfinden wir selbst, dass wir auf diese Weise mutig gehandelt haben? Dürfen es überhaupt andere beurteilen? Wer hat schließlich die Deutungshoheit? Wann braucht es Mut? Und: Kann man erwarten, dass Polizistinnen und Polizisten mutig handeln? Woher kommt überhaupt mein Wille, mutig zu sein? Wann bin ich selbst an Grenzen gekommen, weil mein Mut vielleicht doch eher Leichtsinn war? Wieviel Vertrauen gehört zum Mut? Und wieviel Mut gehört wiederum zum Eingestehen einer Fehleinschätzung?
Die aktuelle und die kommende Folge möchten zu all diesen Fragen anregen. Der erste, der Auskunft über seine persönliche Haltung zum Thema Mut gibt, ist Ralf – der diese vor dem Hintergrund seiner langen Jahre polizeilicher Berufserfahrung für uns zur Sprache und damit zum Klingen bringt.
Ethik to go – damit Worte sprachfähig und nicht Phrasen werden: Maßnahme zur Rettung wichtiger Worte in der Polizei auch – und gerade in Zeiten von Corona
Autorin:
Pfarrerin Stefanie Alkier-Karweick
Kirchlicher Dienst in der Polizei
der Evangelischen Kirche von Westfalen
Melschedeweg 38 44799 Bochum
0234 – 33385555 // 0176 – 63436492